Statement von Elisabeth Holzleithner

Es liegt in unser aller Verantwortung, uns für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft einzusetzen – in der wir uns als Menschen anerkennen und wertschätzen.
Elisabeth Holzleithner

Diskriminierung hat viele Facetten. Menschen werden unter Bezugnahme etwa auf ihr Geschlecht oder ihre sexuelle Orientierung benachteiligt: Sie erleiden berufliche Nachteile, ihr Zugang zu Gütern und Dienstleistungen wird erschwert, oder sie erleben Belästigungen. Eine besonders schmerzliche Benachteiligung in der österreichischen Geschichte war die strafrechtliche Verfolgung von gleichgeschlechtlicher Sexualität. Das ging mit einer massiven gesellschaftlichen Abwertung von Lesben und Schwulen einher. Lange Zeit galten sie als minderwertige Menschen, die keine Achtung, keinen Respekt verdienen. Sich zu outen war für viele Lesben und Schwule existenzgefährdend; sie mussten befürchten, ihre Arbeitsstelle zu verlieren oder sonstige Benachteiligungen zu erleben, etwa beim Mieten einer Wohnung. Ihre Liebesbeziehungen waren nicht anerkannt. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich dies gebessert. Aus zähneknirschender Toleranz ist zunehmend Akzeptanz geworden. Weite Teile der Bevölkerung haben verstanden, dass Lesben und Schwule die Gesellschaft nicht gefährden, sondern geliebte Kinder, freundliche Nachbarn und geschätzte Arbeitskolleg:innen sind – Menschen wie Du und ich. Es liegt in unser aller Verantwortung, uns für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft einzusetzen – in der wir uns als Menschen anerkennen und wertschätzen. Nur so ist ein gutes gesellschaftliches Miteinander möglich.

diskriminiert+ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Justiz, die sich mit der historischen Aufarbeitung von Diskriminierung und Ausgrenzung in der Zweiten Republik Österreichs beschäftigt. Ziel des Projekts ist es, die Mechanismen der Diskriminierung bis heute sichtbar zu machen und das Bewusstsein für Gleichberechtigung und Toleranz zu stärken. Dieses Anliegen wird von vielen Menschen aus der Öffentlichkeit unterstützt, die sich in persönlichen Statements klar gegen Diskriminierung aussprechen und ihre Gedanken zu einer inklusiven, zukunftsorientierten Gesellschaft teilen.